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01.11.2018 /
Notenrezension
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shadows 2 / Neue Musikzeitung
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Neue Musikzeitung / Oktober 2018 / von Michael Zwenzner:
'Ironische Komplexität? Ironische Aleatorik? Beides! Durch ein vieldeutiges, anarchisch wie komplex anmutendes, überaus suggestives Notenbild gelenkte kollektive Improvisation sorgt für eine Musik weitab herkömmlicher Ausdruckskategorien. Zunächst approximativ koordinierte Organisation in drei zwei- bis dreistimmigen kanonischen Schichten. Für einen extremen Verdichtungsprozess im zweiten Drittel wird die feste Zuordnung zu den Notensystemen verlassen. Nach gemeinsamer Kulmination kanonisches Auslaufen ad libitum. Sechs Seiten mit Rudimenten traditioneller, schwarzer und roter Notation ohne Schlüsselung, die durch zunehmende Zeichenüberlagerung quasi in eine grafische Notation übergeht. Je nach individueller Einstellung zur Umsetzung des Texts mittelschwer bis sehr schwer. Widerborstig wird hier der Abschied vom Werkbegriff und die kollektive Erweckung der Musik aus dem schattenhaften Fast-Nichts monadischer Details zelebriert. Ideal für experimentierfreudige – im Hinblick auf Aufführungskonventionen vielleicht auch etwas polemisch aufgelegte – Ensembles.'
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